Blenderrepublik Deutschland?

Ein Gastbeitrag von Anke Domscheit-Berg (opengov.me)

Die Blender-Republik – wie weit kommt frech? –  unter diesem Titel habe ich am 3. Juli 2011 an der Gesprächsrunde von Anne Will teilgenommen. Neben einem ehemaligen Hochstapler (Harksen), einem Politikberater (Spreng) und einem Adligen, der seinen Grafentitel aus Bescheidenheit und Praktikabilität nicht nutzt (Quadt) saß als vierter Herr im Bunde Jorgo Chatzimarkakis, der uns im Europäischen Parlament als Volksvertreter repräsentiert, Mitglied der FDP ist und wie es aussieht, auf 70% der Seiten seiner Doktorarbeit plagiiert hat.

Meine Rolle wurde durch die Einblendung unter meinem Namen klargestellt: „überzeugte Internetanhängerin“. Ja, das bin ich, auch wenn ich das eine eher merkwürdige Art finde, mich vorzustellen. Das Internet ist für mich ein großartiges Werkzeug, das Brücken bauen und Netze knüpfen kann, die größten Distanzen auf der Welt in Millisekunden überwindet, uns allen das geballte Wissen der Welt erreichbar machen könnte. Aber noch heute verstecken sich Mitglieder der wirtschaftlichen und politischen Elite eines jeden Landes hinter virtuellen Mauern, die sie schützen vor dem genauen Blick der Bürger. Mit dem Internet kann man diese Mauern einreißen, mit größeren Wirkungen als das Verschwinden des Eisernen Vorhangs. Es verändert unsere Gesellschaft wie seinerzeit vielleicht die Erfindung des Buchdrucks – überall auf der Welt.

Die Potenziale sind großartig, unsere Welt kann ehrlicher und gerechter werden, wenn der Zugang zu Informationen freier und gleicher verteilt ist, wenn Scheinwerfer die schwarzen Schafe ins Licht rücken, wenn Blender und Betrüger als das entlarvt werden können, was sie sind: Menschen, die ihre Moral danach ausrichten, wie sie am besten ihre eigenen Interessen schützt. Dafür gibt es viele Beispiele, einige davon haben mit der Erschleichung von Doktortiteln zu tun. Ja, in gewisser Weise ist Deutschland eine Blenderrepublik, zumindest in einigen Kreisen, da kommt man mit Doktor weiter als ohne und man verdient auch noch €10.000 durchschnittlich mehr im Jahr. Wer keine Zeit für eine Doktorarbeit hat oder kein Talent, oder wem es an beidem mangelt, der bedient sich am freien Markt und kauft sich einen Titel oder aber er schreibt ab und reicht ein Copy-Paste-Meisterwerk als Doktorarbeit ein – oft der Anfang für eine Karriere mit ausgerolltem roten Teppich.

Diese Praxis ist ein Schlag ins Gesicht ehrlicher Wissenschaft. Sie ist eine Verzerrung des Wettbewerbs um gute Jobs und Gehälter und last, but not least, ist sie Betrug an der Öffentlichkeit. Jeder, der jetzt denkt: „Wer hat nicht schon mal abgeschrieben“, sei daran erinnert, dass die unrechtmäßige Nutzung eines Doktortitels ein Straftatbestand nach StGB ist – ein Verstoß gegen die öffentliche Ordnung. Natürlich nutzt auch ein durch Plagiat gebackener Doktor seinen Titel erst mal ganz gesetzlich – bis er den Titel aberkannt bekommt. Hatte er oder sie bei der Promotion eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, droht ein Verfahren wegen Meineid. Mit dem Abschreiben einer Hausaufgabe hat das nichts zu tun.

Vor der Diskussion bei Anne Will habe ich mir VroniPlag genau angeschaut, insbesondere die dort analysierte Doktorarbeit von Jorgo Chatzimarkakis. VroniPlag ist ein sachliches, rein Fakten-basiertes Wiki, in dem Menschen unter Pseudonym die Stellen aufzeigen und belegen, die Plagiate sind. Jeder Mensch – also auch ich – kann sich leicht und übersichtlich davon überzeugen, ob die identifizierten Stellen denn tatsächlich Plagiate sind. Die betroffenen Seiten stehen ja den Seiten aus dem Original gegenüber. Herr Chatzimarkakis hat sich großzügig und flexibel aus dem Wissensschatz anderer bedient, dabei schien er wenig wählerisch. Mal ist die Quelle ein Fachbuch, mal eine Veröffentlichung der Stiftung Warentest, mal ein FAZ-Artikel. Wenn er keinen Text zu seinem Thema findet – auch nicht schlimm, dann macht er Bullshit-Bingo-Plagiat, indem er einfach das Schlüsselwort des Originals z.B. „internationale Umweltpolitik“ ersetzt durch „informationeller Globalismus“, ist ja auch ganz egal, ob es um Umwelt oder um die ganze Welt geht, auch wenn der eigentliche Autor des Textes das ganz anders sehen mag.

Aber das stört Herrn Chatzimarkakis nicht mal heute. In der Sendung betet er sein Mantra immer wieder – nichts sei plagiiert, „keine Stelle ohne Quelle“ und seine kreative „Zitier“-weise beschreibt er als Oxforder Gepflogenheit. Lügen haben kurze Beine, vor allem, wenn man sich die eigenen Ausreden schlecht merkt. So ging’s wohl auch dem Herrn Abgeordneten, neulich sprach er noch von Harvardzitierweise. Macht nix, ist ja auch eine ausländische Renommieruniversität. Seine kleine Methodenschwäche sei ja auch der Uni Bonn schon bekannt, deshalb habe er ja auch keine Eins oder Zwei, sondern nur eine Drei erhalten und überhaupt, in der Promotionsordnung der Alma Mater stünde ja nur drin, dass Zitate zu kennzeichnen sind, aber nicht wie das zu geschehen habe. Seine Uni hat er übrigens erst 11 Jahre nach Abgabe der Doktorarbeit auf seine eventuell missverständliche Zitierweise hingewiesen, so genau war seine Methodenschwäche also wohl doch nicht bekannt bei der Bewertung.

So viel Chuzpe muss man erst mal haben. In der gleichen Doktorarbeit nutzt Herr Chatzimarkakis noch zwei andere – erkennbare Zitiermethoden, er hat also schon gewusst, wie das geht. Keine Uni in Deutschland würde eine Quellenangabe am Ende eines Textes, der in großen Passagen wörtlich abgeschrieben ist, als hinreichende Kennzeichnung akzeptieren. Keine Uni würde es akzeptabel finden, Zitate willkürlich zu verändern, etwa durch Austausch von Wörtern. Natürlich gehören auch Oxford und Bonn dazu. Was Herr Chatzimarkakis in der Anne-Will-Sendung behauptet hatte, würde ich als Dekanin dieser Bildungseinrichtungen als Rufschädigung interpretieren.

Diese Kaltschnäuzigkeit hat mich gelinde gesagt geschockt. Seine mangelnde Einsicht ging soweit, deutlich zu machen, dass er an Rücktritt gar nicht denkt, auch nicht bei Aberkennung seines Doktortitels. Er wunderte sich merklich über mein „Ja“ auf seine direkte Frage, ob er mich denn getäuscht hätte. Was soll ich denn sonst antworten, wenn er auf seiner eigenen Homepage damit wirbt, sich gegen Wissensklau und für die Urheberrechte einzusetzen1, für sich selbst aber alle Regeln außer Kraft setzt?

Er fand es einen Riesenunterschied, dass er den Doktor vor seiner parlamentarischen Tätigkeit und nicht währenddessen gemacht hat. Er fand es richtig, dass Guttenberg zurücktrat und auch GuttenPlag fand er super, aber da war ja auch alles anders als bei ihm und bei VroniPlag. VroniPlag sind Menschenjäger und anonyme Tyrannen, die es auf ihn abgesehen haben und seine unschuldige Doktorarbeit, in der jede Stelle eine Quelle hat (weil es auch kaum Stellen gibt, die von ihm selbst stammen?). GuttenPlag und VroniPlag funktionieren nach dem gleichen Muster des Crowdsourcing. Freiwillige tun sich zusammen, um Licht ins Dunkel zu bringen, ihre Identität ist nicht bekannt. Aber Gleiches wird nicht gleich bewertet. VroniPlag ist die Personifizierung des Bösen, die Tyrannis – wie Herr Chatzimarkakis es nannte. Politikberater Spreng beklagte vor allem die „Schwarmfeigheit“, weil sich kaum einer der VroniPlagger mit Namen freiwillig den Angriffen eines Doktor Plagiatus aussetzen möchte.

Anonymität im Internet – die Geißel der Menschheit, der Untergang des Abendlandes, so klang es zuweilen in der Sendung. Da traut man als aufgeklärter Mensch der digitalen Gesellschaft seinen Ohren kaum. Auch an plakativen Überschriften in Printmedien ist ja letztlich das Internet schuld und natürlich spielt es eine entscheidende Rolle, ob derjenige, der ein bestimmtes Plagiat entdeckt hat, eventuell Sympathisant einer anderen Partei ist oder der Nachbar, der sich über die Hecke ärgert oder ein gelangweilter Student, der nicht weiß, wie er seine Freizeit um die Ecke bringen soll. Na klar, wir fragen ja auch beim Gammelfleischinformanten, ob er vielleicht nur die Freundin des Chefs nicht kriegen konnte, und wenn dem so war, dann ist uns das Gammelfleisch ganz egal und der Chef kann weitermachen, weil die Motive des Whistleblowers ja nicht ganz neutral waren. Den nächsten Polizisten, der uns ein Knöllchen verpassen will, fragen wir auch erst nach Namen und Adresse und überprüfen über Google, ob uns eventuell unterschiedliche Interessen trennen, die die Motive des Polizisten in ein anderes Licht stellen… Machen wir nicht? Weil es gar nicht um den Hinweisgeber sondern um die Fakten geht? Genauso ist es. Deshalb muss VroniPlag sogar anonym sein, weil alles Andere von den Fakten ablenken würde. So wie Herr Chatzimarkakis die ganze Sendung über immer wieder von seiner Doktorarbeit ablenken wollte, um den Fokus auf diese fiesen anonymen Internetanhänger zu legen.

Mir ist egal, ob eine Frau Müller aus dem Dorf von Herrn Chatzimarkakis oder Herr Schulz, womöglich FDP-Kollege, diese Stellen ausgegraben hat. Mit geht es um die Sache und die ist ganz einfach und ganz transparent – ich habe sie mit eigenen Augen Seite für Seite gesehen: Massenplagiat, made by Chatzimarkakis.

Nein, solche Politiker möchte ich nicht. Als Bürgerin möchte ich vertreten werden von ehrlichen Menschen, die integer sind und nicht ständig an ihren eigenen Vorteil denken. Menschen, die Ehre im Leib haben und ein Rückgrat; die Fehler zugegeben können und im Ernstfall auch Konsequenzen ziehen. Ich kann keinen Respekt haben vor Menschen, die mir ins Gesicht lügen und Tatsachen leugnen, die schwarz auf weiß überprüfbar sind.

Herrn Chatzimarkakis war auch eine gewisse Entrüstung anzusehen: Was maßen die sich an, diese anonymen Leute? Ja, wir, die Wut- und die Mutbürger, maßen uns an, das Internet zur Kontrolle von unten zu nutzen. Transparenz dort selbst zu schaffen, wo es bisher keine gab. Wir leisten der Aufforderung von Bestsellerautor Hessel Folge, der uns ein „Empört Euch!“ zurief. Ja, wir empören uns. Und wir werden es weiter tun und immer wieder. We don’t take it anymore! – Wer den Film „Network“ nicht gesehen hat, sollte das nachholen.

Wir wollen nichts Unanständiges. Wir wollen nur eine gute Demokratie. Eine Demokratie, die funktioniert und in der das Volk nicht nur eine, sondern viele Stimmen hat. In der gewählte Repräsentanten das Volk vertreten, wegen derer man sich nicht fremdschämen muss. Wir wollen eine saubere Wissenschaft, damit sie weiter ihren exzellenten Ruf in der Welt genießt. Wir sind nicht gegen Politiker oder Doktoren, sondern auf der gleichen Seite all derer, die ihre Arbeit mit Anstand machen, für die Integrität noch ein Wert ist, den man schätzt.

1 Anm. der Red.: Auf der Webseite von Georgios Chatzimarkakis fand sich bis vor einigen Tagen unter der Überschrift Meine Themen der Punkt „Wissensklau verhindern – Geistiges Eigentum und EU-Patent“. Dieser Punkt ist inzwischen von der Webseite verschwunden.


54 Kommentare on “Blenderrepublik Deutschland?”

  1. Der Auftritt von Chatzimarkakis in der Sendung hat meinen Eindruck, das man als Politiker vor allem ein großartiger Ablenkungskünstler sein muss, leider (meine ich ernst) weiter bestätigt. Insofern war ihr gefasstes Auftreten (neben einem bisweilen etwas zu zahmen Spreng) angesichts dieser unverschämten Art wirklich ein Lichtblick. Problem war nur, dass eigentlich nach den Eröffnungsplädoyers alles gesagt war (Chatzimarkakis ist mit ziemlicher Sicherheit ein Betrüger, aber noch nicht gerichtlich überführt. Er leugnet das und es gilt die Unschuldsvermutung) und der Rest der Sendezeit wurde mit am Thema vorbeigehenden Einspielfilmchen gefüllt (unglaublich – im Internet kursieren anonyme unflätige Beschimpfungen usw.). Damit war ich nach ner halben Stunde verdrossen und hab die Kiste ausgemacht. Da wunder sich noch einer.

    • Martin H. sagt:

      Hinweis: In solchen Fragen urteilt kein Gericht sondern eine Universität. Zur Durchsetzung der Unschuldsvermutung gibt es bis auf Schadenersatz und Geldentschädigung alle Möglichkeiten bereits im Wiki. Folglich liegt es an Chatzimarkakis selbst seine Sicht der Dinge im Wiki zu publizieren.
      Die Universitäten verhalten sich bisher nach meiner Kenntnis in Sachen Unschuldsvermutung einwandfrei. Bis heute hat noch kein einziger Betroffener bei VroniPlag seine Möglichkeiten die Unschuldsvermutung durchzusetzen genutzt.

      Das hängt allerdings wohl mit der Qualität der Fakten zusammen.

      • Martin H. sagt:

        Ergänzung: vielleicht sollte VroniPlag die Dissertationen von besser qualifizierten Juristen untersuchen um sich endlich mal eine Gegendarstellung oder ähnliches einzufangen.

    • Da krieg ich Plag sagt:

      Das ist ja Comedy-GOLD!

      „Wissen schaffen – aber richtig!“ finde ich fast noch besser. 😀

    • Bevor „Chatzi“ die entsprechenden Seiten im Google-Cache auch noch löscht, seien Sie hier noch der Nachwelt hinterlassen:

      Wissensklau verhindern – Geistiges Eigentum und EU-Patent

      Die FDP im EP hat die Kommission aufgefordert, bei der Bekämpfung von Verletzungen der Rechte des geistigen Eigentums die speziellen Probleme und Bedürfnisse von KMU zu ermitteln und KMU zu befähigen, sich sowohl in der EU als auch in Drittländern selbst besser zu schützen. Zu diesem Zweck haben die deutschen Liberalen gefordert, ein einheitliches EU-Patent einzuführen, wodurch hohe Kosten und das stete Risiko von Patentverletzungsklagen für die KMU verringert und Anreize für Innovationen geschaffen werden sollen. Ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren wurde von der Kommission im Dezember 2009 eingeleitet.

      Da der Rat zu diesem Thema keine Einigung erzielen konnte, haben sich zehn Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, im Dezember 2010 entschlossen im Rahmen einer verstärkten Zusammenarbeit ohne einheitlichen Ratsbeschluss das EU-Patent einzuführen. Obwohl die FDP im EP ein einheitliches Patent für alle EU-Staaten bevorzugt hätte, ist dies ein Fortschritt gerade für kleine und mittlere Unternehmen.

      Wissen schaffen – aber richtig: Die europäischen Forschungsrahmenprogramme

      In einer globalisierten Welt wird Wissen immer mehr zum entscheidenden Rohstoff. Europa hat auch eine dynamische Forschungslandschaft, besonders Deutschland liegt bei der Anmeldung von Patenten immer noch weit vorne. Daher war es auch so wichtig, die Weichen für das weltgrößte Forschungsrahmenprogramm FRP 7 richtig zu stellen. Es läuft von 2007-2013 und ist mit einem Etat von 52 Milliarden Euro ausgestattet. Die FDP im EP hat sich dafür eingesetzt, den Verwaltungsaufwand bei der Bewilligung dieser Forschungsmittel zu reduzieren, damit auch kleine und mittelständische Unternehmen eine echte Chance bekommen den Fonds zu nutzen. Im Übrigen sieht ein aktueller Vorschlag des Europäischen Rats vor, die finanziellen Mittel des 7. Forschungsrahmenprogramms zu kürzen. Dies würde insbesondere zu Lasten von KMU gehen. Deshalb setzen die deutschen Liberalen sich dafür ein, Forschungstätigkeiten von KMU im FRP 7 wie geplant und ohne Abstriche weiter finanziell zu unterstützen.

  2. Naja, in dieser Diskussion die Unschuldsvermutung einzubringen war ohnehin Käse. An die Unschuldsvermutung ist ein Richter bei der Verurteilung gebunden. Richter dürfen den Angeklagten nur Schuldig sprechen, wenn die Schuld eindeutig belegt ist. Im Zweifel ist Freizusprechen.
    In dieser Debatte wurde so getan, als seien auch die Wähler oder gar die Kläger an die Unschuldsvermutung gebunden. Das ist Quatsch. Wenn ich jemanden etwas vorwerfe, dann vermute ich selbstverständlich nicht, dass der Beklagte unschuldig ist. Und wer einen Blick in Vroniplag wirft, kann gar nicht mehr die Unschuld Chatzimarkakis‘ vermuten. Natürlich gilt vor Gericht: „Im Zweifel für den Angeklagten.“ Aber erstens sind wir hier und bei Anne Will nicht vor Gericht und zweitens gibt es gar keinen Zweifel an Chatzimarkakis‘ Betrugsversuch.
    Was mir unverständlich war, ist warum Chatzimarkakis so viel Applaus bekommen hat. War das Publikum gekauft oder haben die nicht zugehört?

    • Eremit sagt:

      Da werden Schilder hochgehoben „etwas Applaus“, „Applaus“, „starker Applaus“ . das ist noch wie vor 80 Jahen…. – richtig niedlich…. – vor allem, das macht die Kulisse lammfromm mit.

  3. Dr. Schröter sagt:

    Wäre ich Anke D.-Berg gewesen, hätte ich mein Maul noch vehementer aufgemacht ! auch emotional. Dann bleibt davon mehr hängen !
    Ch. hat zudem immer von Harksen als Straftäter gesprochen. Dieser Mann aber hat gelernt und sich geändert. Er sollte Ch. anzeigen, anstatt ihm beizupflichten, denn er IST kein Straftäter, er WAR einer !
    Und Ch. ist AKTUELL wohl eher ein Straftäter und Betrüger ! So einfach ist das !!

    • Mir gefiel gerade die sachliche, unaufgeregte Art von @Anked.

      Harksen überhaupt einzuladen war schon eine geniale Idee der Redaktion. So konnte man Ch. auf eine Stufe mit Betrügern stellen, ohne ihn direkt als Betrüger zu bezeichnen.

      • Da krieg ich Plag sagt:

        Ich fand es nicht so sonderlich genial, meines Erachtens waren Herr Quadt und Herr Harksen eigentlich ziemlich über, nachdem die Sendung entgegen dem offiziellen Titel dann ja doch stark auf Chatzimarkakis fokussiert war.

        Der Fall Harksen und die diversen Einspielfilme, auch die blödsinnige Diskussion über Beleidigungen im Internet, haben dann aber von der spannenden Diskussion über Chatzimarkakis abgelenkt. Ich meine, wenn man ihn schon da hat, dann hätte man sich auch darauf konzentrieren sollen.

        Ich fand den Auftritt von Anke Domscheit-Berg auch prima. Ich hätte mir nur halt gewünscht, sie hätte mehr Zeit bekommen, um deutlich zu machen, wie eindeutig das alles ist und was Chatzimarkakis für einen Quatsch erzählt. Ohne die genannten Nebensächlichkeiten wäre das auch möglich gewesen. So ist die Diskussion nach einem sehr starken Anfang dann leider in die Belanglosigkeit versunken und nur noch einmal mit der (m. E. sehr guten) Fragen von Herrn Spreng wieder aufgewacht, ob Herr Chatzimarkakis denn ggf. zum Rücktritt bereit ist.

  4. David Koller sagt:

    Sehr guter Auftritt in der Sendung und grossartiger Artikel.

  5. Tatsächlich hat Chatzimarkakis, wenn man genau hinhört, vor allem unter Beweis gestellt, wie er arbeitet: Er hat stets den Eindruck zu erwecken versucht, etwas Bestimmtes gesagt zu haben, tatsächlich aber nur ein oder zwei verschiedene Sachen behauptet, die erst beim Zuschauer/-hörer aufgrund dessen Vorverständnisses (fälschlich) zusammengesetzt oder mit einer bestimmten Bedeutung versehen werden.

    Beispiele:

    Die Diss sei (nur) die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn gewesen. Er habe in den sechs Jahren, die er an seiner Diss gearbeitet habe, noch gar kein politisches Amt gehabt. Wie soll das der Zuschauer verstehen? Chatzimarkakis hat vielleicht Fehler gemacht, hatte aber doch gar kein politisches Interesse daran, etwa durch wissenschaftliche Unredlichkeit einen Titel zu erschleichen. Was er zu vergessen erwähnt: Er war in dieser Zeit (ausweislich seiner eigenen Website) u. a. wissenschaftlicher Referent einer Bundestagsabgeordneten, Leiter des Bundestagsbüros eines Staatsministers und Mitglied im Planungsstab des Auswärtigen Amtes. Wenn das nicht der Anfang einer politischen Karriere ist, dann weiß ich’s auch nicht. Nein, ein Amt hatte er selbst vielleicht noch nicht (obwohl Infos zu anderen Stufen der Parteienhierarchie da fehlen); aber ganz sicher hatte er vor, in der Zukunft mal eins zu haben, und der Doktor war sicher nicht völlig davon losgelöst.

    Er sagt, daß er seine Arbeit schon damals online gestellt habe, zeige doch, daß er nichts zu verbergen hatte. Und in seiner Arbeit gelte: Keine Stelle ohne Quelle. Soll verstanden werden als: Ich habe mich doch nach Kräften bemüht, alles redlich und transparent zu machen. Tatsächlich scheint aber seine Art (bzw. scheinen seine Arten) der Quellenangabe genau auf das Gegenteil angelegt: nämlich nicht deutlich werden zu lassen, was genau aus dieser fremden Quelle stammt und was aus seiner eigenen Feder. Das aber ist es, was wissenschaftliche Redlichkeit gebietet, nicht kosmetisches Streuen von Quellenangaben.

    Er sagt, in Oxford arbeite man mehr auf Lesbarkeit hin orientiert. (Inhaltlich richtig und in keiner Hinsicht anzuzweifeln.) Er hätte daraufhin beschlossen, jeden entlehnten Gedanken mit seiner Quelle anzugeben (sprich: nicht wörtlich zu zitieren), und das habe er bis auf seine acht „Redaktionsversehen“ auch gemacht. Soll verstanden werden als: Mir ging es nur darum, die Lesbarkeit zu verbessern, nicht die Herkunft zu verschleiern. Gesagt hat er das aber gar nicht. Zum Umgang mit Quellen muß ich mich nicht wiederholen. Nicht nur unsinnig, sondern auch ziemlich dreist ist es allerdings, so anzudeuten, wissenschaftlich korrekte Zitate oder Quellenangaben einerseits und gute Lesbarkeit andererseits schlössen einander aus. Das ist nicht so; und wenn man sich in einer wissenschaftlichen Arbeit zwischen beiden entscheiden müßte (was sich meiner Erfahrung nach durch Nachdenken, Tieferschürfen und vor allem harte Arbeit eigentlich fast immer vermeiden läßt), dann sollte jedem Doktoranden klar sein, wo die Prioritäten zu liegen haben.

    Kurz: Man kann viel lernen an dieser Sendung, vor allem über Politikerkünste, Menschen an der Nase herumzuführen. Und dieser Politiker hat in Oxford geforscht, betreut durch Dahrendorf? Shame on you, Mr Chatzimarkakis.

  6. FF sagt:

    Der feine „Jorgo“ ist ein ausgekochtes Schlitzohr. (FDP und Grieche halt, würde der Satiriker hier konstatieren). Als Autohändler, Roßtäuscher oder Chef einer Drückerkolonne wäre er die Traumbesetzung…
    Ich glaube, er spekuliert nur auf die Rettung seines Mandats. Die Titeldebatte ist für ihn bloßes Ablenkungsmanöver, Vorfeldverteidigung. Der ist eh weg. Je mehr Aufmerksamkeit das schluckt, desto größer wird am Ende seine Chance sein, die Pfründe zu retten. Wie sieht wohl sein EU-Alltag aus? Üppigste Diäten, keine Pflichten, keine Kontrolle. Jeder so gewaltig wie sein Mundwerk. Edle Restaurants, high-end-Büroarchitektur, first-class-Reisen, Nobelkarossen, Praktikantinnen. Das Politikerparadies! „Jorgo“ will drin bleiben. Ganz einfach. Wie Nirwana Koch-Mehrin…

  7. ediederichs sagt:

    Einen Kommentar zu diesem post von Anke, wo ich auch ein paar Punkte weiterzuentwickeln versuche, habe ich meinem post bei brainlogs.de hier

    http://www.brainlogs.de/blogs/blog/mind-at-work/2011-07-07/kriechende-vernetzung

    abgelegt.

    Viele Spaß beim Lesen! 🙂

  8. tom m. sagt:

    Ich habe die Klarheit und die vornehme Zurückhaltung von Anke D.-B. in dieser Sendung sehr bewundert; ich selber wäre vermutlich wutschnaubend aus dem Studio geflüchtet, was weniger zur Aufklärung beigetragen hätte. Vielen Dank also.

  9. Martin H. sagt:

    Endlich klare Worte! Ankes Repliken waren der beste Fernsehbeitrag zu dem Thema seit Prof. Lepsius http://www.youtube.com/watch?v=wQu9-On8vpg

    Vielleicht sollte kommenden Sonntag die Herren Pröfrock, zu Guttenberg, Chatzimarkakis mit Herrn Spreng, Prof. Lepsius und den Damen Silvana Koch-Mehrin, Anne Will und Anke Domscheit-Berg für 2 Stunden in ein Studio eingeschlossen werden und die Sache gründlich ausdiskutieren. Keiner darf raus und VroniPlag streut Fragen via Chat ein.

    Das öffentlich rechtliche Fernsehen hätte Einschaltquoten wie zu Monopolzeiten.

  10. chimpsky sagt:

    Guter Beitrag.
    Ich war nie einer von den „Politiker-sind-Lügner-und-Absahner“-Rufern, aber was sich in diesem Jahr da vor unseren Augen abspielt – und das wird ja noch weitergehen, zweifellos –, das hat meinen Blick auf die Wirklichkeit dann doch nachhaltig verschoben.

    Diese geltungssüchtige betrügerische Energie, das ständige Lügen bis zum Nachweis des Gegenteils und die lächerlichen Scheinrechtfertigungen, die dann als Nebelkerzen für alle Wähler ohne höhere Bildung gezündet werden, usw. – das darf doch alles nicht wahr sein.

    • Frank Roehl sagt:

      FROEHL with sympathy to chimpsky
      “ … das ständige Lügen bis zum Nachweis des Gegenteils und die lächerlichen Scheinrechtfertigungen, … „: Um zynisch zu sein: Ja, was wollen Sie denn? Die Aussage eines Rumsfeld (ich weiß nicht mehr bei welcher Gelegenheit): „Ich nehme die Verantwortung für meine Fehler voll auf mich!“ und Frau Merkel’s sinngemäßer Fortsetzung – im Zusammenhang ‚wissenschaftlicher Assistent zu Guttenberg‘: „Aber Konsequenzen braucht er deshalb doch nicht zu ziehen!“ sprechen doch für sich. Frau Merkel hat sich meines Wissens bisher weder für dieses „erstaunliche“ Politikverständnis geschweige denn bei den über 60 000 Unterzeichnern der Causa Guttenberg, denen es wesentlich – aber nicht ausschließlich – um den Wissenschaftsstandort Deutschland ging, (htttp://offenerbrief.posterous.com/) entschuldigt. Volksvertreter?
      Mein aufrichtiger Dank an Frau Domscheit-Berg und ihr klares „Ja“ auf Chatzimarkakis‘ Frage, ob er sie denn getäuscht hätte. FR

  11. worlov sagt:

    Wenn es vor allem darum geht, Herrn Chatzimarkakis in allen Punkten zu widersprechen, sehe ich dies jedoch nicht Grund genug, so begeistert für die Anonymität einzutreten. Ja, damit kann man schlechthin leben, aber sie darf doch keinesfalls vorbildlich sein, besonders, wenn es schon um die ernsten Sachen handelt.

    • STK sagt:

      VroniPlag ist nicht „anonym“, höchstens „pseudonym“
      VroniPlag besteht aus einer Anzahl von Leuten, bei denen die Aktivsten mit ständig demselben Pseudonym auftreten. Das heisst jeder Beitrag, jeder Edit ist einem bestimmten Nutzer zuzuordnen. Sie mögen zwar den Klarnamen der Person nicht kennen, aber anonym ist etwas ganz anderes.

      • worlov sagt:

        Wenn eine „wehrlose Bloggerin“ die Politikerin als „Tussi“ bezeichnet und anscheinend gleich die Angst hat, dafür verfolgt zu werden ( http://de.wordpress.com/tag/plagiatussi/ ), dann muss man eben mit eigenem Wortschatz umsichtiger umgehen. Wer würde sie schon für die Enthüllung der Plagiate verfolgen, falls sie welche gemacht hätte? Also, wenn es um rechte Dinge geht, warum braucht man sich unbedingt unter Nicknamen zu verstecken?

  12. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr sich die „Wissenschaftsstandort“-Frage auf den Doktortitel beschränkt. In der Tat ist es gruselig zu beobachten, wieviele Volksvertreter sich ihr Statussymbol zusammenplagiiert haben. Ebenso gruselig ist die Vorstellung, wieviele Doktoren auch außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung ihr schriftliches Wissen geklaut haben, um einen Titel tragen zu dürfen.

    Und doch lenkt diese Doktordiskussion von einer viel schlimmeren Glaubwürdigkeits-Problematik ab: wieviele „echte“ Doktoren arbeiten fehlerhaft im Dienste der Industrie, egal ob Pharma oder Lebensmittel. Was da regelmäßig veröffentlicht und – viel schlimmer: – paraktiziert wird, das riecht ebenso nach Betrug und Bestechlichkeit. Ob das die deutschen Adipositasleitlinien betrifft oder das Thema Diabetes, die Versorgung mit Vitaminpräparaten oder die Früh-Erkennung von Krebs; ebenso die „Behandlung“ von Hautkrankheiten oder die „Rundumversorgung“ von Privatpatienten in Akutkliniken bis hin zur „Pflege“ von Totkranken.

    Solange also „echte“ Doktoren dafür mitverantwortlich sind, daß hanebüchene oder schlicht lebensgefährliche „Gesundheits“-empfehlungen und -behandlungen die Runde machen oder die Regel sind, ist der „Wissenschaftsstandort Deutschland“ nicht in Gefahr. Er ist schon lange eine Farce.

    • chimpsky sagt:

      Probleme der von Ihnen angesprochenen Sorte sind für den bizarren Umstand verantwortlich, dass „evidenzbasierte Medizin“ als aussagekräftige Beschreibung wahrgenommen werden muss anstatt als schwachsinniger Pleonasmus.

      Das ist aber alles andere als ein landesspezifisches Problemfeld – und mit Sicherheit ein deutlich weniger landestypisches Problemfeld als das der titelerschleichenden, geltungssüchtigen Schmalspurpromovenden.

      Die gibt es hier nicht zuletzt deshalb, weil man standardmäßig nicht in einem teilverschulten Doktorandenprogramm einer Graduiertenschule promoviert und allzu häufig stattdessen in einem de facto außerinstitutionellen Rahmen, in einem Bullshit-Doktorvaterschafts-Verhältnis mit irgendeinem Professor, einen Haufen Bullshit als Promotionsleistung einreichen kann.

  13. Friedemann Weitz sagt:

    Ein MUSS?

    Muss etwas wie vroniplag anonym sein? Ich denke: nein. Nur: Es kommt nicht wirklich darauf an und sollte deswegen auch nicht zum (womoeglich ‚entscheidenden‘) Dreh- und Angelpunkt gemacht werden (etwa im Zuge der Forderung nach Transparenz – fuer wackere Rittersleut: das offene Visier, fuer alte Journalistenhasen der zwar gedankenschwache, aber irgendwie –
    ja eben: irgendwie – griffige Einfall von ‚Schwarmfeigheit‘ u.a.m.) – kurz: ONYMITAET (von mir gerade erfunden – oder hat jemand nachweisbare Rechte an dieser [Wort]Schoepfung?) spielt (in der & fuer die Sache) keine Rolle, doch es spricht auch (zunaechst einmal wie ueberhaupt – habe ich etwas Wichtiges nicht bedacht oder gesehen?) nichts gegen sie – z.B. gegen meinen kleinen Kommentar hier oder, vielleicht noch etwas angemessener, eine namentlich gekennzeichnete Besprechung. (Hat nicht eine solche den Fall Guttenberg angestossen und ins Rollen gebracht?) Wenn die Sache fuer sich spricht, wer will (und kann dann noch) wider ‚uns‘ sein? In diesem auf seine Weise hoch zuversichtlichen Sinne …

  14. ockham sagt:

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article13472108/Die-Titelhuberei-der-politischen-Klasse-ist-schuld.html

    Es tut sich was. Lustig ist allerdings die Statements aus Heidelberg und Bonn, das die Politik schuld sei, vielleicht sollten die Unis auch etwas wählerischer sein bei den Doktoranden. Blender die Lücken im System suchen wird immer geben, Homöopathen und falsche Ärzte. Jemand der neben einem Vollzeitjob ohne nachfolgende wiss. Ambitionen, über 3 Ecken überhaupt zur Promotion erst durch Ausnahmeregelungen zugelassen wird, ein 3/4 Jahrzehnt lang wie Althusmann promoviert. Oder man sollte die Note mit dazu schreiben.

    Dr. mit Ach und Krach 😉

  15. FF sagt:

    Eine Doktorarbeit schreibt heute niemand „nebenbei“! Schon gar nicht ein Politiker mit einer windigen Studienkarriere wie Herr Althusmann. Da ist eine Vollzeitaufgabe! Lektüre, Forschungsaufenthalte, Archivrecherchen, Reflexion, Ergebnisse formulieren. Da muß man permanent am Ball bleiben! Da kann man sich nicht alle paar Wochen am Abend mal ein bißchen hinsetzen. Sonst kommt eben genau das heraus: eine Wissenschaftssimulation, eine dürftige Collage aus hastig zusammengeschriebenem, unverdautem Handbuchwissen.
    Selbstverständlich ist der Mann weder als KMK-Präsident noch als Bildungsminister weiter tragbar.

  16. […] Blenderrepublik Deutschland? Die Blender-Republik – wie weit kommt frech? – unter diesem Titel habe ich am 3. Juli 2011 an der Gesprächsrunde von Anne Will teilgenommen. Neben einem ehemaligen Hochstapler (Harksen), einem Politikberater (Spreng) und einem Adligen, der seinen Grafentitel aus Bescheidenheit und Praktikabilität nicht nutzt (Quadt) saß als vierter Herr im Bunde Jorgo Chatzimarkakis, der uns im Europäischen Parlament als Volksvertreter repräsentiert, Mitglied der FDP ist und wie es aussieht, auf 70% der Seiten seiner Doktorarbeit plagiiert hat. […] Herr Chatzimarkakis hat sich großzügig und flexibel aus dem Wissensschatz anderer bedient, dabei schien er wenig wählerisch. Mal ist die Quelle ein Fachbuch, mal eine Veröffentlichung der Stiftung Warentest, mal ein FAZ-Artikel. Wenn er keinen Text zu seinem Thema findet – auch nicht schlimm, dann macht er Bullshit-Bingo-Plagiat, indem er einfach das Schlüsselwort des Originals z.B. „internationale Umweltpolitik“ ersetzt durch „informationeller Globalismus“, ist ja auch ganz egal, ob es um Umwelt oder um die ganze Welt geht, auch wenn der eigentliche Autor des Textes das ganz anders sehen mag. Aber das stört Herrn Chatzimarkakis nicht mal heute. In der Sendung betet er sein Mantra immer wieder – nichts sei plagiiert, „keine Stelle ohne Quelle“ und seine kreative „Zitier“-weise beschreibt er als Oxforder Gepflogenheit. […] So viel Chuzpe muss man erst mal haben. […] Diese Kaltschnäuzigkeit hat mich gelinde gesagt geschockt. Seine mangelnde Einsicht ging soweit, deutlich zu machen, dass er an Rücktritt gar nicht denkt, auch nicht bei Aberkennung seines Doktortitels. Er wunderte sich merklich über mein „Ja“ auf seine direkte Frage, ob er mich denn getäuscht hätte. Was soll ich denn sonst antworten, wenn er auf seiner eigenen Homepage damit wirbt, sich gegen Wissensklau und für die Urheberrechte einzusetzen1, für sich selbst aber alle Regeln außer Kraft setzt? […] Nein, solche Politiker möchte ich nicht. Als Bürgerin möchte ich vertreten werden von ehrlichen Menschen, die integer sind und nicht ständig an ihren eigenen Vorteil denken. Menschen, die Ehre im Leib haben und ein Rückgrat; die Fehler zugegeben können und im Ernstfall auch Konsequenzen ziehen. Ich kann keinen Respekt haben vor Menschen, die mir ins Gesicht lügen und Tatsachen leugnen, die schwarz auf weiß überprüfbar sind. Quelle: De Plagio […]

  17. Tyler Durden Volland sagt:

    Mein Gott… welch ein alberner, lächerlicher Beitrag….

    Aber er erklärt doch einiges an diesem Land. Man versteht plötzlich wieso es hier so zugeht. Dieser peinliche Herr Ch. hat lediglich die ganz normale Realität beschrieben und die Masse der infantilen Gut-Menschen Eiferer jammert darüber.

    Wie dumm muss man eigentlich sein, um mit so einem völlig phantastischen Welt- und Menschen-Bild durch die Gegend zu laufen, wenn man mal älter als 12 Jahre wird?

  18. T sagt:

    Herr C. ist lächerlich gut darin, sich selbst zu blenden. Er gibt vor schuldfrei zu sein, dabei trifft ihn die Schuld gänzlich. Wenn er auf jedes seiner geklauten Gegenstände einen Hinweis hinzufügt, wann und wem er sie geklaut hat, dann ist er nicht nur ein gewöhnlicher, sondern ein höchst narrischer und von jedem moralischen Grundgefühl in Stich gelassener Dieb.

    Herr C. stellt seine Handlung, statt (wahrheitsgemäß) als einen zweifellos unrühmlichen und bemitleidenswerten Lebensfehler, als einen symphatischen (!) Ausrutscher eines ansonsten dauerhaft Kompetenten dar.

    Herr C. weiß es nicht, aber wir, dass sein ihn selbst treffendes Blendlicht spätestens am 13. Juli 2011 ausgeht.

    • Tyler Durden Volland sagt:

      Versuch dir doch mal drüber klar zu werden, dass du in einem Land lebst, in dem es ein paar Millionen dieser Herrn C gibt…
      Bist du wirklich so kindisch, dass es dir reicht, dich darüber zu freuen wie ein Schneekönig, wenn du einem dieser Ganoven das Handwerk legen kannst?
      Bedeutet das nicht letztlich, dass dich das Ganze eigentlich gar nicht interessiert, sondern nur was du doch für ein toller Typ bist?
      Also im Grunde genau dasselbe wie Herr C auch?????

      • Surgeon sagt:

        Leider ist es so. Diese Plagiatssachen sind doch nur ein kleiner Ausschnitt. Ich wohne in Berlin seit 2003, habe aber schon genügend in Deutschland erlebt. U.a. massive Kunstfehler in der Medizin bis hin zu Toten, Vertuschung etc pp Das ist teilweise Usus und normal ! Aber schon das Volk auf der Straße betrügt und lügt. Es gibt Kriminalität ohne Ende, klein und groß.
        Aber immerhin ist diese Plagiatssache ein Anfang und gut.
        Ohne diese Aufdeckung wäre es auf jeden Fall schlechter.

        Ihnen könnte man mit Ihrer Kritik hier aber einige Fragen stellen: Sie kritisieren die Kritiker. Auch dass diese sich selbst ev. als tolle Typen fühlen.
        Genau diese Frage muss man Ihnen aber AUCH und BESONDERS stellen !

  19. […] viaBlenderrepublik Deutschland? « DE PLAGIO. […]

  20. AHA sagt:

    AHA 06.07.2011

    Ich möchte mich an dieser Stelle bei Frau Domscheit-Berg bedanken.
    Ich sehe so gut wie nie ‚Anne Will‘, weil mich dieses beliebig seichte Salongeplänkel zumeist nur aufregt, und ich bin nun zufällig bei Phönix auf die Wiederholungssendung gestoßen, von der ich mich nicht mehr losreißen konnte.
    Das Auftreten von ihr hat mich begeistert! Ihre Haltung, ihr Gesichtsausdruck, ihre ruhige und klare Bestimmtheit gegenüber einem unverfrorenen, nebelkerzen-schmeissenden Chatzimarkakis war faszinierend und hat mich nahezu beglückt!  (auch gerade sie als Frau im Kreise dieser aufgeblasenen, selbstgefälligen Männer der Macht, die nicht nur hierzulande die Lufthoheit nach wie vor unwiderruflich besetzt zu halten scheinen…)
    Während der Guttenberg-Debatte bin ich oft mit Schaum vor dem fassungslos offenstehenden Mund herumgelaufen, und wollte nicht glauben, was mit offensichtlicher Lüge und Kaltschnäutzigkeit alles möglich ist, und was alles in Bewegung gesetzt werden muss, bevor irgendeine Konsequenz (gezwungenermaßen) gezogen wird.
    Nicht nur in diesem Zusammenhang habe ich mit anderen oft über die Chance einer tatsächlichen Demokratisierung via Internet diskutiert.
    Frau Domscheit-Bergs einfaches „Ja“ auf Herrn Chatzimarkakis‘ Frage, ob er sie denn getäuscht hätte, war so spektakulär einfach…

    AHA 08.07.2011

    (noch einmal, auch hinsichtlich der jenseitigen (zumeist männlichen) ‚Kommentare‘, denen sich Frau Domscheit-Berg, durch ihre Positionierung ausgesetzt hat)

    Domscheit-Bergs Gastbeitrag zur Sendung – noch einmal sehr gut – und der Hinweis: ‚Wir wollen nichts Unanständiges‘ !!
    (über die ein oder andere sehr schöne Formulierung habe ich während des Lesens lachen müssen…)
    Dass sie sich nicht wenige unterirdische Kommentare und Beleidigungen mit dem Ziel der Demontage anhören muss, ist gruselig und leider keine Überraschung.
    Als Frau bietet sie eine zusätzliche Angriffsfläche, insbesondere dann, wenn sie sich generös anmutenden Teilzugetändnissen, dumpfen Charmeoffensiven oder altväterlicher Besserwisserei gegenüber als resistent erweist.
    Sie ist stark und nicht einfach zu vereinnahmen, umzustimmen und macht eben genau keine stimmungsaufhellenden Zugeständnisse.
    Mit Herabsetzungen durch Behauptungen wie ‚Unweiblichkeit‘, ‚Hässlichkeit‘, ‚der Sache der Frauen schadend‘ etc. wurden bereits die Suffragetten in England niedergemacht, ohne die es das Frauenwahlrecht womöglich noch immer nicht gäbe…; als Diffamierungen nicht ausreichten, kamen Prügel und Gefängnis dazu…
    Frau Domscheit-Berg ist auch einfach gut durch die Kraft des Faktischen, das sie in den Raum stellt, schnörkellos und (scheinbar?) unaufgeregt….(wäre sie wenigstens ‚hysterisch‘, böte das zumindest e i n e n gern genutzten Angriffspunkt für die hochwohlgeborenen, oder durch Doktortitel geadelten Stammtischbrüder…)
    Das, was an den Schamlosigkeiten im Rahmen der Plagiatsdiskussionen so aufregt, ist nicht allein der Betrug: statt sich nach der Aufdeckung peinlich berührt, womöglich still, zurückzuziehen, wird ungebrochen weiter gelogen und die Integrität derjenigen verhöhnt, die sich nicht allein den eigenen Interessen verschrieben haben. Der Versuch, anständig zu agieren, droht zur naiv anmutenden Ausnahme zu werden.
    Die Offenlegungen all der geklauten Doktorarbeiten (jetzt scheint ja auch der niedersächsische Kultusminister(!) Althusmann mit von der Partie zu sein…) sind hoffentlich endlich ein Hebelpunkt, über den Licht in die korrupten Volksvertretersümpfe gebracht werden wird, – und es ist immerhin schon mal ein guter Anfang, wenn sich einige Leute an vermeintlich uneinnehmbaren Schaltstellen nicht mehr ganz so sicher fühlen können…
    Die Frustration ist groß, glaube ich, und zu oft laufen Menschen, die etwas verändern wollen, gegen Mauern, – sei es im Schulsystem, als Betriebsräte, Umweltschützer usw.
    Solche und ich freuen sich über das, was und wie Frauen, wie Domscheit-Berg schreiben und reden, und verbreiten es weiter im Rahmen meiner/unserer Möglichkeiten.

    In diesem Sinne: ‚We don’t take it anymore!‘

    Zum Schluss: Tolle Plattform! Macht weiter so.
    (auch meine zu Guttenbergs Zeiten noch 12-jährige Tochter hat sich die Aufdeckungen im Internet angesehen und mich auf die täglich neuen Offenlegungen seiner Abschriften hingewiesen)

    • ediederichs sagt:

      Als einer von drei Administratoren weise ich darauf hin, daß wir streng darüber wachen, daß die Diskussion hier nicht abgleitet, in Beschimpfungen ausartet oder sich in sachfremden Nebenkriegsschauplätzen verliert.

      In diesem Sinne beobachte ich Ihren Kommentar mit Mißtrauen, da wir Stellvertreterkriege zwischen den Geschlechtern in diesem blog nicht sehen wollen. In diesem Sinne bitte ich alle Kommentatoren die an diesem Punkt erforderliche Disziplin zu zeigen.

      • Frank Roehl sagt:

        Frank Roehl an ediederichs mit aller Hochachtung dafür, daß Sie anstelle einer Zensur es bei einer (berechtigten?)Mahnung belassen,
        aber gestatten Sie mir bitte meiner Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß Tyler Durden Vollrad auch noch seinen 14. Geburtstag erlebt (bzgl. des Kommentars vom 08.07.2011 um 23:42). Oder habe ich dort den Zynismus, der vielleicht aus Verbitterung geboren wurde, übersehen?
        Mit freundlichen Grüßen
        FR

        ANTWORT VON EDIEDERICHS:

        Mit Art. 5 GG nehme ich es sehr genau: Auch wer über einen Standpunkt lacht, hat hier das Recht, das öffentlich zu tun. Tyler Durden Vollrad hat wenigstens halbwegs zum Thema geredet, auch wenn mir sein Kommentar überhaupt nicht gefallen hat. Genderaspekte mit in die Diskussion zu mixen, geht aber definitiv am topic vorbei.

        Ansonsten folgen meine Bitten an die Kommentatoren keinen kanonisch-exakten Kriterien. Ich bitte, mir das nachzusehen.

      • s.o. sagt:

        Hmm,
        lieber ediederichs, das ‚Topic‘ ist doch ‚Blenderrepublik Deutschland‘ also ganz schön weitläufig.
        Bei dem Thema der Nutzung erschlichener Doktortitel durch ausgesuchtes Herrschaftspersonal ist eben Musik drin, denn diese ‚Volksvertreter‘, in fatalem Euphemismus hie und da sogar als ‚Eliten‘ betauft, verletzen durch ihren simplen Betrug ja nicht nur wissenschaftliche Standards, sie zersetzen die zentralen gesellschaftliche Werte, wie Würde und Gerechtigkeit/Recht – und das tatsächlich erst durch ihre unfassbaren Auftritte nach einer Demaskierung. Da erblüht die ganze Verachtung gegenüber den Grundwerten und mindestens denen, die ‚versuchen, anständig zu agieren‘, wie AHA ganz richtig schreibt – und entfaltet ihre giftige Wirkung.
        Spätestens hier kann sachlich schon zur Qual werden (meine Hochachtung an Frau Domscheit-Berg) und ist in einem Blog zu diesem Thema, dessen Sachlage mir wesentlich aufgeklärt scheint, auch ohne -ja- Unterhaltungswert.
        Und so verstehe ich ihren Hinweis auf Art.5GG und ihre Haltung und auch Wortwahl zu dem Beitrag von AHA nicht.
        Vielleicht sogar eine interessante Perspektive in diesem Aspektgewitter: die dreistesten Ehrenwortkandidaten zur besten Sendezeit aus meinem begrenzten Erfahrungshorizont waren/sind Männer. Doch das tut ja nichts zur Sache… bzw. gehört offensichtlich nicht hier her.

  21. Ein ganz wunderbarer Artikel! Leider habe ich die Sendung nicht sehen können, werde es aber evtl nachholen.
    Diese ganze Diskussion zeigt sehr deutlich, wie fremd und entfernt sich die sogenannten „Volksvertreter“ von einem normalen Leben haben. Ich schlage deshalb vor aus Volksvertreter Volksverräter zu machen und wir kommen der Wahrheit sicher ein Stück näher.

    • Tyler Durden Volland sagt:

      Werter EDIEDERICHS. Nicht dass ich die Kritik an meinem Beitrag nicht akzeptiere, wie ich an dem Beitrag von „do not mention the war“ sehen kann: „Ich schlage deshalb vor aus Volksvertreter Volksverräter zu machen und wir kommen der Wahrheit sicher ein Stück näher“, liebst ihr es wenn man beim Thema bei der Sache bleibt. Ich sehe die paar „Rücktritte“ eben in einem Kontext und ordne sie in die Rubrik Nichtigkeit ein. Wo sie nun mal hingehören…..
      Was ihr, genau wie so viele andere Foren eurer Einstellung liebt ist leider stets dasselbe. Alles was dem linke Spiesser ins Weltbild passt ist gut, und alles was in eben dieser engstirnigen Welt politisch korrekt ist, darf nicht hinterfragt werden, es ist Ketzerei.
      In unserer tatsächlich existierenden Welt gibt es aber nun mal ganz reale Machtverhältnisse und wer in diese Kreise einsteigen will, der muss die Spielregeln beachten. Der muss zB Formal das Kriterium der Doktorarbeit erfüllen, denn mit dieser absurden, überflüssigen und wie wir gesehen haben problemlos käuflichen Arbeit zeigt der/die Betreffende, dass er gewillt ist alle Spielregelen der Gesellschaft zu akzeptieren, seien sie auch absurd, oder ganz einfach die Korruption selber. Wenn er dies auch noch mit Umschleifen akzeptiert, also auf deutsch: betrügerischen Methoden, dann beweist er damit, dass er gewillt ist alles für seine Karriere zu tun und zeigt den tatsächliche Mächtigen in diesem Lande, dass er skrupellos ist, einer von ihnen sein will und auch dazu fähig.

      Was kann man daraus schliessen, dass dieses System, so und nicht anders funktioniert? Denn man muss schon arg albern sein, wenn man meint, dasss eine Handvoll Erwischte jetzt alles ändern wird, und künftig Ehrlichkeit und tatsächliche Kompetenz in die deutsche Politik einziehen werden. Es gibt nur eine Instanz die in der Lage wäre etwas grundsätzlich zu ändern, das wären Regierung bzw Parlament. Erwartet wirklich jemand, dass dort mehr als eine Handvoll Menschen sitzt, die eine grundsätzliche Änderung im Bereich der Korruption befürworten würden, die sie möglicherweise eines Tages selber einholen wird? Und wie kommt das ganze Gesindel dort hin? Sie werden gewählt, vom Wahlvolk, Georg Schramms „Urnenpöbel“.
      Und genau dies ist das tatsächliche Problem. Das einzige Problem das es tatsächlich gibt. Der kleine Teil der Bevölkerung, der aus anderem als linken und rechten Spiessern besteht, wählt sowas nicht, der wählt nun mal gar nicht…..
      Man muss der Realität ins Auge sehen und akzeptieren., dass bei diesem Volk nicht mal ein General Streik möglich ist. Auch nach den nächsten Wahlen werden halt Karriere Köpfe mit anderen namen und von ajnderen Parteien an der Regierung sitzen. Unterschied wird das keinen machen. Ich verstehe nicht warum das nicht auch dem letzten an der Karriere des herrn Kriegsminister Fischer klar geworden ist.
      Keiner denkt selber, jeder plappert das Glaubensbekenntnis der eigenen Richtung nach und macht es deshalb den Konzernen, die ja mittlerweile alles was es an bedeutenden Medien gibt, bsitzen, diesen grossen blöden Haufen, den Wähler zu manipulieren, ihm die erwünschte Meinung einzutrichtern.

      Also, ich würde gerne lesen, dass Menschen diese tatsächliche Lage begreifen und sich darüber Gedanken machen, und es nicht völlig kindisch ganz, ganz toll finden, dass einer von den Bösewichtern erwischt worden ist und jetzt halt in einer oberen Etage eines Konzrens weiterhin seinem Machenschaften nachgehen darf. In diesem Forum finde ich davon NICHTS! Also, Gegenfrage: Wie frustriert und hoffnungslos muss man sein um in dem Debakel, das eine Handvoll FDPler mit ihrem Dr. da erlebt, etwas Grossrártiges zu sehen? Meint ihr denen gehen die Leute aus, oder was?

      • ediederichs sagt:

        Ich bitte alle Kommentatoren, nicht auf Tyler Durden Volland zu antworten.

        Wir Betreiber dieses blogs werden das Problem selbst lösen.

        Danke.

  22. Tyler Durden Volland sagt:

    Werter Roehl, ich nehme an, der längere Beitrag, eins weiter oben, hat sie über Zynismus nicht aufgeklärt?

    • Frank Roehl sagt:

      Herrn Tyler Durden Volland,
      ich bitte Sie um Entschuldigung, falls ich Ihren Zynismus falsch verstanden haben sollte, und ich danke Ihnen für die Aufklärung, die Sie mir in Ihren Ausführungen am „09.07.2011 um 23:17“ angedeihen ließen. Nichtsdestoweniger trinke ich jetzt auf Ihren 14. Geburtstag.
      Ihr
      werter Roehl

  23. Surgeon sagt:

    Ja, Mr Frank Roehl, was haben Sie denn für ein Problem ?? Die gesamte BRD ist korrupt, und diese Pagiatssachen nur ein kleiner Ausschnitt.
    Wer meint, dass sich durch die sicher gute Aufdeckung betrügerischer Promotionen etwas ändert, läuft leider als GUTMENSCH fehl !!

    Denn es wird sich gar nichts ändern ! Immerhin hat Merkel den Betrüger Guttenberg voll !!! unterstützt und ist noch VOLL im Amt !

    Diese Machtstrukturen stürzt keiner, erst recht kein Deutscher, der nie wie in F eine Revolution hinbekommt.

    Wer meint, dass sich diese Welt ändert, ist naiv. Und Gutmensch. Es wird sich gar nichts ändern, und vor allen Dingen möchte ich nicht wissen, wie viele Kritiker selbst privat leben und es mit der Moral halten.

    Denn nur wie ein Mensch unbeobachtet sich verhält, so ist er wirklich. Und 99 % suchen auch dann nur ihren ! Vorteil.

    • Frank Roehl sagt:

      To „Surgeon“,
      I don’t have a problem, as an individual, respectively: It may be MY problem but it’s certainly none of your business, if I buy a pair of ivory chopsticks in Taiwan and thereby contribute to the killings of african elephants. So sue me. But I do have a problem with zu Guttenberg, Koch-Mehrin, Chatzimarkakis, et al.. Point for you.
      And: You may look upon me like an idiot for what I am about to say: Yes, I am German! I am NOT proud of it, I got fucked into it. Not my fault, not my parents fault! But I am living. And as a living being, I think, I am entitled to remember my homecountry with some – perhaps undue – sentimentality: For example, I can recall my doctormother saying once: „Of course I am insured! But as long, as I can carry it myself, of course, I am not asking to be reimbursed.“
      In meiner Generation: Ich habe gestaunt!
      In Ihrer Generation fragt man sich vielleicht ‚Ja, wieso? Das ist doch mein Recht, die Kosten beim Zahnarzt ersetzt zu bekommen, wenn ich versichert bin.‘
      Think about it.
      Sure, my rambling is idiotic. But it may make a contribution to human selfunderstanding (to be pathetic. I know.).
      Yes, I didn’t want to devaluate this last statement by giving a cheap shot at Mr. Tyler Durand Volland for his „above all the clouds“ cynicism. (It comes here: Sehr geehrter Herr Tyler Durand Volland, wie wäre es , wenn wir gemeinsam der Bild-Zeitung als Titel vorschlügen „Gäfgen wählt FDP! Auch deutsche Verbrecher müssen in Brüssel vertreten werden!“ Auf Ihren 14. Geburtstag! Prost!)
      Um auf Ihren „Punkt“ zu kommen (Denn nur wie ein Mensch unbeobachtet sich verhält, so ist er wirklich. Und 99 % suchen auch dann nur ihren ! Vorteil.): Mich interessieren nicht mögliche Schleifspuren in Ihrer Unterhose und genausowenig gehen Sie die Schleifspuren in meinen Unterhosen etwas an! Aber die Schleifspuren, die Guttenberg, Koch-Mehrin, Chazimarkakis, Mathiopoulus et al. in der Öffentlichkeit hinterlassen sprechen doch für sich selbst?
      Um auf Ihre Eingangsfrage zurückzukommen: Probleme habe ich nicht, außer, daß ich mich frage, meinen deutschen Paß abzugeben und in den USA einen Asylantrag zu stellen. Ihren Ausführungen zufolge, sollte ich das ernsthaft ins Auge fassen.
      Bin gerade dabei!
      FR

      .

  24. Tyler Durden Volland sagt:

    @surgeon….

    Greetings. Ich bin erfreut, dass sich wenigstens noch ein Mensch findet, der in diesem Kindergarten hier auch selber denkt..

    Frage: Wie stellt man denn das wieder ab:

    „Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren per E-Mail senden“

    ich hab alles gesagt was ich zu sagen habe….

  25. Surgeon sagt:

    @ediederichs:

    Warum soll man auf Tyler Durden Volland nicht antworten ? Wollen Sie hier kleinkariert Leute diskriminieren ??
    Der Mann hat sicher Recht, wie ich schon ausgeführt habe ! da er das Plagiatsproblem in einen größeren Kontext stellt. Alle Welt stürzt sich nun darauf, und meint, hier ein neues Zeitalter des Himmels einleiten zu können und echauffiert sich.
    Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs der deutschen Moral – und nicht nur der Politiker.
    Deutschland schneidet auch bei der international bewerteten Korruption schlecht ab, hat eine in großen Teilen korrupte Justiz, eine Linkspartei mit viele Ex-STASI-Leuten etc pp

    Die sog. Gutmenschen meinen, man muss entrüstet sein wegen der Plagiate. Muss man auch, aber dieses Problem ist nur ein Kleines. Es gibt viel mehr.
    Daher muss man sich fragen, wo manche Kommentatoren hier so leben. Oder was sie im Leben überhaupt sehen oder darstellen.

    • ediederichs sagt:

      „Warum soll man auf Tyler Durden Volland nicht antworten ? Wollen Sie hier kleinkariert Leute diskriminieren?“

      Es bestand die Möglichkeit, daß Tyler Durden Volland ein Troll ist.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

      Aber offenbar hat sich das Problem bereits erledigt.

      • Frank Roehl sagt:

        Frank Roehl an ediederichs persönlich
        Sehr geehrter Herr Diederichs,
        ich möchte Sie in aller Form um Entschuldigung für meine letzten unsäglichen „Beiträge“ zu diesem Forum bitten und mich bei Ihnen bedanken, sie – als einer der Administratoren – unterdrückt zu haben. Zur Erklärung: Too much booze on a Saturday afternoon and too much steam in my belly about some participants accepting unethical behavior as normal.
        Ich habe mich hinreißen lassen und schäme mich dafür, diesem Forum geschadet und Ihnen Ärger bereitet zu haben. Von meiner Scham über mein Geschreibsel ganz zu schweigen.
        Nochmals: Meine Bitte an Sie und alle ernsthaften Teilnehmer dieses Forums um Entschuldigung.
        Mit freundlichen Grüßen
        Frank Roehl

        ANTWORT VON ediederichs

        Lieber Herr Roehl,

        für Entschuldigungen besteht keine Notwendigkeit. Diskussionen im blog sind immer etwas vorläufiger, schneller und herzhafter als üblich. Dafür sind die blogs ja auch da und die blogger hier wissen das auch sehr gut.

        Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
        Diederichs

  26. totalnormal sagt:

    Ich bin ein wenig entsezt: Politiker in einem Satz mit den Wörtern „ehrlich“ und „integer“ zu setzen, grenzt schon fast an Blasphemie.
    Wir leisten uns längst eine Politikerkaste, deren Amtswirken sich darauf beschränkt, durch möglichst publikumswirksame Aktionen die Wiederwahl zu sichern, aber nicht einmal den Kaufpreis für eine Packung mit zehn Eiern nennen kann.
    Gesunder Menschenverstand ist längst abhanden gekommen, Bodenhaftung ein Fremdwort … wir brauchen dringend einen Systemwechsel.
    Mehr direkte Demokratie, Begrenzung von Amtszeiten, vielleicht sogar ein Höchstalter für Politiker.
    Wie sie schon ausführten: Wir, die Wut- und Mutbürger, sind der absolute Souverän des Staates und ein gewählter Volksvertreter hat die Meinung des Souveräns zu respektieren und umzusetzen.
    Nur schade, dass der Wähler den Lemmingen gleich, passend zu den Wahlen seine Augen verschliesst und wieder blind sein Kreuzchen an der gwohnten Stelle macht.
    Die neuen Kräfte (ÖDP, Piraten, freie Wähler, Regionalparteien, …) haben endlich ihre Chancen verdient, um den längst ausgebrannten sogenannten Volksparteien mal die Leviten zu lesen.
    Meine Geduld als Wähler ist am Ende, ich habe fertig mit CDU/CSU, SPD, FDP und Co … und die Grünen sind ebenfalls auf den besten Weg ins Abstellgleis.

  27. Schrotie sagt:

    Unsere Form der repräsentativen Demokratie gepaart mit der Macht komerzieller Medien mündet wohl zwangsläufig in diese abartige Form der Blender-Regierung. Das legt zumindest die Tatsache nahe, dass alle Länder mit einer ähnlichen Verfassung und einer ähnlichen Durchdringung komerzieller Medien von solchen Menschen regiert werden.
    Ich finde diesen Artikel hier sehr gut. Doch sehe ich das Problem nicht wie die Autorin in den Menschen – in eine ähnliche Kerbe schlug übrigens dieser hervorragende Artikel vor sechs Jahren. Da das Problem global verbreitet und offenbar unabhängig von den jeweiligen Akteuren ist, handelt es sich wohl eher um einen Systemfehler. Ich stimme mit den im Schlussabsatz formulierten Zielen der Autorin überein. Doch glaube ich, dass es zur Erreichung dieser Ziele einen Systemwechsel geben muss. Wie das bezogen auf das konkrete hier behandelte Problem gehen kann, habe ich hier erörtert.

  28. […] & DOKTOREN Blenderrepublik Deutschland?: Die Blender-Republik – wie weit kommt frech? –  unter diesem Titel habe ich am 3. […]

  29. […] Abteilung Plagiate(1) – Herr Chatzimarkakis […]


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